Kooperationen

L’ORÉAL Österreich

Auf Initiative von L’ORÉAL Österreich wurden im Jahr 2007 in Zusammenarbeit mit der Österreichischen UNESCO-Kommission und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften im Rahmen der internationalen Kooperation „For Women in Science“ erstmals zwei Stipendien an österreichische Grundlagenforscherinnen in den Bereichen Medizin, Natur- und Biowissenschaften sowie Mathematik vergeben. Zwei weitere Stipendien werden vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) finanziert.

Die Stipendien haben eine Laufzeit von 6–12 Monaten und sind mit jeweils 20.000,– EUR dotiert. Sie sollen junge Wissenschaftlerinnen zur Karriere in der Forschung ermutigen, ihnen den Start erleichtern oder ihnen die Fortsetzung einer begonnenen Karriere ermöglichen. Insbesondere soll es den Stipendiatinnen dadurch möglich sein, die Dissertation zu beenden oder ein Projekt auszuarbeiten, bzw. soll ihnen nach einem Forschungsaufenthalt im Ausland die Rückkehr erleichtert werden.

Am 21. Oktober 2014 wurden vier Wissenschaftlerinnen in einem Festakt in der Österreichischen Akademie der Wissenschaften mit einem L’ORÉAL Österreich-Stipendium ausgezeichnet:

Ursula Azizi-Semrad, Immunologie, Medizinische Universität Wien: Age-related Differences in Vitamin D3 Effects on Functional T Helper Cell Differentiation

Riem Gawish, Molekularbiologie, Medizinische Universität Wien: Cellular and Molecular Mechanisms of LPS-induced Disease Tolerance in Gram-negative Sepsis

Verena Kleinrath, Physik, Technische Universität Wien: Fragment Angular Distributions in Neutron-Induced Fission of U235 and Pu239

Ursula Schöberl, RNA-Biologie, IMP – Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie: Transcript Dynamics during Antibody Diversification in Primary B Cells

v.l.n.r.: Marianne Popp (Mitglied der Vergabejury), Markus Faschang (Geschäftsführer L’ORÉAL Österreich), Verena Kleinrath, Ursula Azizi-Semrad, Riem Gawish, Eva Nowotny (Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission), Ursula Schöberl, Günther Burkert (Leiter der Abteilung für Forschungspolitik von Universitäten, Fachhochschulen und Privatuniversitäten, BMWFW)
Foto: Eva Kelety

Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM)

Das IWM wurde 1982 gegründet, um den Austausch von Ideen und Erfahrungen zwischen Wissenschaftler/inne/n aus Ost- und Westeuropa zu ermöglichen und zu fördern. Jedes Jahr bietet das IWM etwa vierzig internationalen Gastforscher/inne/n die Möglichkeit, während mehrmonatiger Forschungsaufenthalte am Institut zu arbeiten. Diese wissenschaftliche Gemeinschaft konzipiert und realisiert die Aktivitäten des Instituts.

Im Rahmen der Kooperation zwischen der ÖAW und dem IWM werden seit 1996 Stipendiatinnen und Stipendiaten der Förderprogramme APART und DOC, die Forschungsprojekte in den Bereichen der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften verfolgen, vom IWM zu einem sechsmonatigen Forschungsaufenthalt eingeladen. Seit dem Jahr 2006 nehmen auch Geförderte des Programms DOC-team – für Gruppen von Doktorand/inn/en aus den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften mit transdisziplinärer Problemstellung – diese Möglichkeit in Anspruch. Der Aufenthalt am IWM erlaubt es den ÖAW-Stipendiat/inn/en, im Austausch von Ideen und Erfahrungen mit anderen Wissenschaftler/inne/n ihren fachlichen Horizont zu erweitern und die eigenen Forschungsansätze in den internationalen Kontext einzubinden.

Folgende Stipendiat/inn/en der Programme DOC, DOC-team und APART haben sich im Jahr 2014 als Visiting Fellows am IWM aufgehalten:

DOC
Doris Kaltenberger, Institut für Religionswissenschaft der Universität Wien: Neo- und postphänomenologische Ansätze in der Religionswissenschaft und die Frage nach der Möglichkeit einer zeitgemäßen religionsphänomenologischen Methodik

DOC-team
Christina Plank, Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien: Öl ins Feuer. Agrartreibstoffe und soziale Konflikte

APART
Herwig Czech, Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien und Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes: Gesundheit, Krankheit und Tod. Wien 1944–1948

IFK – Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften

Das IFK wurde 1993 gegründet. Es ist ein außeruniversitäres und unabhängiges Wissenschaftskolleg mit dem Ziel, interdisziplinäre Formen von Kulturanalyse und Kulturstudien zu entwickeln und zu fördern. Das IFK fördert junge Kulturwissenschaftler/innen im Rahmen von Junior Fellowships und lädt jedes Jahr internationale Gastforscher/innen zu Forschungsaufenthalten nach Wien ein.

Im Jahr 2009 wurde eine Kooperation zwischen der ÖAW und dem IFK geschlossen: Das IFK bietet pro Studienjahr max. zwei DOC-Stipendiat/inn/en der ÖAW die Möglichkeit, als Junior Fellows am wissenschaftlichen Programm teilzunehmen. Mit diesem Fellowship ist ein Arbeitsplatz am IFK mit EDV und Internet-Zugang verbunden.
Der Aufenthalt am IFK bietet den Geförderten die Möglichkeit des freien Austausches von Ideen mit Wissenschaftler/inne/n unterschiedlicher Fachrichtungen. Auf diese Weise können neue Sichtweisen entdeckt, aber auch Methoden und Begriffe anderer Fachgebiete erlernt und im eigenen Kontext erprobt und angewendet werden.

Im Studienjahr 2013/14 war die DOC-Stipendiatin Eva Kössner als Junior Fellow am IFK. Der Titel ihres Forschungsprojekts lautet: Erinnern in transnationalen Lebenswelten: Junge palästinensische Migrant/inn/en und ihre Erinnerungen an den Oslo-Prozess.

Stadt Wien

Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der ÖAW im Jahr 1997 gründete die Stadt Wien den Jubiläumsfonds der Stadt Wien für die Österreichische Akademie der Wissenschaften, eine Stiftung für Projekte aus allen Bereichen der Forschung, die für die Stadt Wien von Relevanz sind. Wissenschaftler/innen aus Forschungseinrichtungen der ÖAW und allen anderen Wiener Forschungsinstitutionen können um Unterstützung für ihre Forschungsprojekte ansuchen.

Im Berichtszeitraum wurde die Ausschreibung zum Thema „Analyse großer Datenmengen in der historischen und aktuellen Demographie im Zusammenhang mit Populationsdynamik“ mit Einreichtermin 15. Oktober 2014 veröffentlicht.

Seit 2009 werden außerdem Preise an wissenschaftliche Mitarbeiter/innen der ÖAW für die beste Publikation aus den Bereichen der beiden Klassen verliehen.

Der Best Paper Award 2014 der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der ÖAW ging an Madeline Lancaster, Institute of Molecular Biotechnology (IMBA), für den Artikel „Cerebral Organoids Model Human Brain Development and Microcephaly“, erschienen in Nature (Vol. 501, 19 September 2013, S. 373–379),
und an Leonid Sidorenkov, Institut für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI), für den Artikel „Second Sound and the Superfluid Fraction in a Fermi Gas with Resonant Interactions“, erschienen in Nature (Vol. 498, 6 June 2013, S. 78–81).

Die Auszeichnung der besten Publikation 2014 der philosophisch-historischen Klasse der ÖAW erhielt Paolo Sartori, Institut für Iranistik, für seinen Artikel „Constructing Colonial Legality in Russian Central Asia: On Guardianship“, erschienen in Comparative Studies in Society and History (56/2, 2014, S. 1–46).

Die Auswahl der Projekte und der Preisträger/innen erfolgt durch eine Vergabejury von Wissenschaftler/inne/n, die von der Stadt Wien und der ÖAW nominiert werden, unter dem Vorsitz des Bürgermeisters der Stadt Wien und des Präsidenten der ÖAW. Als Generalsekretär verwaltet OSR Prof. Dr. Hubert Christian Ehalt, Leiter des Referats für Wissenschafts- und Forschungsförderung der Magistratsabteilung 7 der Stadt Wien, diese Stiftung.

Im Rahmen einer weiteren Kooperation mit der Stadt Wien, vertreten durch das Referat für Wissenschafts- und Forschungsförderung, wird seit 1998 jedes Jahr die Vergabe eines APART- und eines DOC-Stipendiums finanziert. Mit diesen sogenannten APART-urban- bzw. DOC-urban-Stipendien werden Projekte mit Wienbezug aus allen Bereichen der Forschung unterstützt.

Im Jahr 2014 wurden folgende Stipendiat/inn/en unterstützt:

Ljiljana Radonic, Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der ÖAW: World War II in Post-Communist Memorial Museums – Negotiating Traumatic Pasts in the Course of EU Integration (APART-urban)

Felix Kernbichler, Institut für Zivilrecht der Universität Wien: Vertragsauflösungssperre in der Insolvenz (DOC-urban)

 

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