Der vorliegende Bericht präsentiert die Aktivitäten der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) im Bereich der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung für das Jahr 2014.
Im Rahmen von acht Förderprogrammen wurden mehr als 200 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterstützt, 92 Stipendien wurden neu bewilligt.
Die Vergabe der Akademiestipendien ist gekennzeichnet durch ein kompetitives Verfahren, in dem die besten Anträge in einem mehrstufigen Auswahlprozess auf Basis von internationalen Gutachten ermittelt werden: Mehr als 450 Einreichungen wurden bewertet, knapp 21 % konnten bewilligt werden.

Darüber hinaus wurden im Jahr 2014 vierzehn junge Forscherinnen und Forscher für ihre hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen mit einem Preis der ÖAW gewürdigt. Mit dem Erwin Schrödinger-Preis und dem Wilhelm Hartel-Preis wurden zwei renommierte Wissenschaftler/innen für ihre langjährige ausgezeichnete Forschungstätigkeit geehrt.

Neuigkeiten

Stipendien

DOC-team

Jeweils im zweiten Stipendienjahr präsentieren Geförderte im Rahmen des Programms DOC-team Fortschritte und erste Ergebnisse ihrer Forschungstätigkeit. Die 7. Graduiertenkonferenz fand am 24. September 2014 in der ÖAW statt – zwei Teams stellten ihre Projekte zu den Themen „Im Tempo der Stadt: Künstlerische Praxis und ihre Reflexion des sich verändernden städtischen Raumes“ und „Thinking Space – die Räumlichkeit von Ambient Intelligence durch die Linse von Philosophie, Physik, Raumplanung und Literaturwissenschaft“ vor.

Stipendium der Monatshefte für Chemie

Im Jahr 2014 wurde zum zweiten Mal ein einjähriges Stipendium zur Fertigstellung einer Dissertation aus dem Bereich der Chemie vergeben, finanziert vom Springer-Verlag Wien und den Herausgebern der Zeitschrift „Monatshefte für Chemie – Chemical Monthly“, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und der Gesellschaft Österreichischer Chemiker (GÖCH).
Als Stipendiat wurde Mag. Georg Kastlunger ausgewählt, der seine Dissertation mit dem Titel „Theory of charge transport through single redox-active transition metal complexes“ am Institut für Theoretische Physik der Technischen Universität Wien durchführt.

v.l.n.r. Herbert Ipser (Präsident der GÖCH), Georg Kastlunger, Peter Gärtner (Editor-in-Chief der „Monatshefte für Chemie – Chemical Monthly“), Georg Brasseur (Präsident der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der ÖAW
Foto: Reinhard Öhner

Preise

Im Jahr 2014 wurde der Otto Vogl-Preis in Höhe von 5.000,- Euro erstmals verliehen. Mit dem Preis werden Studierende im Fachbereich Chemie ausgezeichnet, die nach Abschluss einer hervorragenden Masterarbeit das Doktorat an einer österreichischen Universität durchführen wollen. Der Preis wurde in Erinnerung an Otto Vogl (1927–2013), korrespondierendes Mitglied der ÖAW, gestiftet, der 1953 in die USA auswanderte und dort als Professor für Polymerwissenschaften an der New York University und der University of Massachusetts Amherst tätig war.
Als erster Preisträger wurde Rupert Mayer ausgewählt, der sein Masterstudium in Biologischer Chemie an der Universität Wien absolviert hat.

Foto: Reinhard Öhner

Jubiläumsfonds der Stadt Wien für die ÖAW

Im Berichtszeitraum wurde die Ausschreibung zum Thema „Analyse großer Datenmengen in der historischen und aktuellen Demographie im Zusammenhang mit Populationsdynamik“ mit Einreichtermin 15. Oktober 2014 veröffentlicht.

Lindau Nobel Laureate Meetings

Seit 1951 finden jedes Jahr in Lindau Treffen zwischen Nobelpreisträger/inne/n und Nachwuchswissenschaftler/inne/n aus der Medizin und den Naturwissenschaften statt. Seit 2004 treffen alle drei Jahre auch Nobelpreisträger/innen und junge Forscher/innen aus den Wirtschaftswissenschaften zusammen.
Im Jahr 2014 hat die Österreichischen Akademie der Wissenschaften zum zweiten Mal den nationalen Aufruf an die universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zur Nominierung geeigneter Nachwuchswissenschaftler/innen und die Vorauswahl der Kandidat/inn/en durchgeführt.
53 junge Wissenschaftler/innen aus Fachgebieten der Medizin, Physik und Chemie wurden von den österreichischen Universitäten und Forschungseinrichtungen nominiert. Ein Komitee aus Mitgliedern der ÖAW wählte zehn Kandidat/inn/en aus – sechs von ihnen wurden vom Council for the Lindau Nobel Laureate Meetings akzeptiert.

Veranstaltungen

Im Rahmen von Informationsveranstaltungen und Workshops an der Universität Wien, der Medizinischen Universität Wien, der Wirtschaftsuniversität Wien, der Technischen Universität Wien, der Universität Innsbruck, der Medizinischen Universität Innsbruck und der Universität Graz stellten Mitarbeiter/innen der Abteilung Stipendien und Preise die Förderprogramme der ÖAW vor und berieten Studierende und Wissenschaftler/innen in Fragen zu Antragstellung und Begutachtungsprozess.

Anlässlich der feierlichen Stipendienverleihung in Anwesenheit von Bundesminister Dr. Reinhold Mitterlehner präsentierten die neuen Stipendiatinnen und Stipendiaten ihre geförderten Projekte in einer Posterausstellung.

Foto: Reinhard Öhner

Im Rahmen des Stipendiat/inn/en-Wochenendes stellten Geförderte der ÖAW-Programme erste Forschungsergebnisse in Workshops aus den Bereichen Politikwissenschaft/Geschichte, Molekularbiologie und Mathematik/Informatik zur Diskussion.

Im Oktober 2014 wurden in einem Festakt vier junge Wissenschaftlerinnen aus den Bereichen Humanmedizin, Molekularbiologie, Kernphysik und RNA-Biologie mit L’ORÉAL Österreich-Stipendien ausgezeichnet. Diese Förderungen werden von L'ORÉAL Österreich in Kooperation mit der Österreichischen UNESCO-Kommission und der ÖAW sowie mit finanzieller Unterstützung des BMWFW vergeben.

Ebenfalls im Oktober 2014 wurden die Preise der ÖAW für den wissenschaftlichen Nachwuchs verliehen. Vierzehn junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachbereichen wurden für ihre hervorragenden Forschungsarbeiten ausgezeichnet.

In der ersten Reihe v.l.n.r.: Paolo Sartori, Florian Kührer-Wielach, Alexander Pinwinkler, Jeremias Stadlmair, Eva Kössner, Philipp Klutz
Foto: Reinhard Öhner

Im Dezember 2014 wurden die beiden Preise der ÖAW für das wissenschaftliche Lebenswerk im Rahmen eines Festakts feierlich übergeben. Denise P. Barlow erhielt den Erwin Schrödinger-Preis; Georg P. Braulik wurde mit dem Wilhelm Hartel-Preis ausgezeichnet. Im Rahmen dieser Feier wurde außerdem Claus Lamm, der Gewinner des Elisabeth Lutz-Preises, gewürdigt.

 

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